10 Prozent BIO!

Klar: „Bio-Lebensmittel werden die Nische niemals verlassen“, „viel zu teuer“, „können sich nur Reiche erlauben“ usw. usw. Wer kennt sie nicht, diese dummen Sprüche, mit denen die Agro-Industrie eine schonende, naturnahe und vor allem tierfreundliche Landwirtschaft als unmöglich darstellen und verhindern will. Abgesehen davon, dass die konventionelle Landwirtschaft nur deshalb so billig produzieren kann, weil sie erhebliche Kosten „externalisiert“, d.h. vor allem auf die Allgemeinheit abwälzt.

Trotz dieser im konventionellen Produkt unsichtbaren Kosten (z.B. für die Aufbereitung von Trinkwasser, die Finanzierung der Landwirtschaftskammern usw.) hat sich trotz der höheren Preise für Bio-Produkte eine Menge getan:
Laut DLG erobern die Bio-Lebensmittel immer mehr Anteile am Gesamtlebensmittelmarkt. Das erinnert doch fatal an die Diskussion über Erneuerbare Energien. Damals – also Anfang der 90er Jahre hieß es noch seitens der Atomlobbyisten und deren politischer Vertreter aus CDU und FDP: niemals können Regenerative Energien mehr als 4 Prozent des deutschen Strombedarfs decken! Und wo sind wir heute – bei Strom sind es mittlerweile 16,1% und beim Gesamtenergieverbrauch (plus Wärme, Treibstoff etc.) immerhin auch schon 10,6%. Wir Grüne waren also auf der richtigen Spurund haben über das Erneuerbare-Energien-Gesetz den Durchbruch ermöglicht. Übrigens auch zugunsten der Bauern, denen wir so eine neue Einkommensquelle verschafft haben.

Und was bei Energie möglich ist – das geht auch bei Lebensmitteln. Im Interesse unserer Böden, Tiere und unserer Gesundheit!20 Prozent Bio-Produkte wären ein Gewinn für alle – keine durch Massentierhaltung verschandelte Landschaft, keine Gülleüberdüngung, besser kontrollierte Produkte, weniger Allergien, vielfältigere Agrarlandschaften, glücklichere Tiere.

Hier der entsprechende Artikel über Bio-Lebensmittel:

10 % aller Lebensmittel sind Bio

In Deutschland sind inzwischen bis zu 10 % aller angebotenen Lebensmittel Bioerzeugnisse. Darauf hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) im Zusammenhang mit der von ihr durchgeführten Qualitätsprüfung von Bioerzeugnissen aus den verschiedensten Lebensmittelsegmenten hingewiesen. Derzeit nutzten rund 3 000 Unternehmen das staatliche Biosiegel auf etwa 56 000 Produkten, berichtete die DLG.

Seit der Einführung des Ökokennzeichens im September 2001 seien pro Monat im Durchschnitt 563 Produkte neu zugelassen worden. Rund 34 Unternehmen hätten sich jeweils erstmals als Bioproduzenten angemeldet. Die meisten Biolebensmittel würden europaweit in Deutschland verzehrt. Etwa drei Viertel der Männer und 81 % der Frauen in der Bundesrepublik hätten im Rahmen der Otto-Group-Trendstudie 2009 erklärt, dass Bioprodukte gut für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden seien. Ein ethisch korrektes Image gehöre inzwischen zu den bedeutsamen Kriterien für eine Kaufentscheidung, so die DLG.
Den umweltgerechten Konsum mit gutem Gewissen ließen sich die deutschen Verbraucher etwas kosten: 73 % der Männer und 75 % der Frauen seien bereit, für Biowaren auch etwas mehr Geld zu zahlen.

Insgesamt erhielten nach Angaben der DLG 435 Erzeugnisse eine Prämierung in Gold: www.dlg.org/bioproduktetest
Quelle: topagrar.com, 23.02.2010

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