Das Jagdrecht muss dringend überarbeitet werden!

„Die Aussagen der Kreisjägerschaft Steinfurt zur beabsichtigten Jagdgesetznovelle sind typisch für einen Lobbyverband und sie sind in der Sache falsch!“ Mit diesen Worten kommentiert Norwich Rüße, der bei Bündnis 90/Die Grünen für die Jagd zuständige Politiker aus Steinfurt, die Aussagen des Vorsitzenden der Jägerschaft. Wieder einmal wehrten sich die Jäger unsachlich und mit falschen Behauptungen gegen dringend notwendige Reformen im Jagdrecht. „Wer sagt, dass in der Jagd alles zum Besten steht und dass wir keine Veränderungen brauchen, der leugnet die Realität“, so Norwich Rüße. Es bestehe in NRW ein massiver Wald-Wild-Konflikt, der vor allem durch eine übertriebene Beifütterung verursacht werde. Dies führe zu massiven Schäden an den Bäumen, gleichzeitig würden auch angrenzende landwirtschaftliche Flächen zerstört. „Gerade Schäfer und Mutterkuhhalter berichten mir immer wieder von solchen Schäden, die teilweise sogar ganze Existenzen bedrohen. Und das alles nur, weil einzelne Jäger den Wildbesatz in ihrem Revier künstlich hochtreiben wollen.“ Dies sei nur eines der vielen Beispiele dafür, dass neue Regeln dringend notwendig seien. „Überhaupt kein Verständnis habe ich allerdings dafür, dass die Jäger sich sogar dagegen wehren, die Schutzzonen für Katzen und Hunde etwas zu erweitern und die Fallenjagd stärker zu reglementieren. Nur 200 Meter vom Haus entfernt, dürfen Jäger derzeit Hauskatzen und Hunde abschießen. Hier geht es um Haustiere, die gerade Kindern sehr viel bedeuten. Diese Regelung wird deshalb auch zu recht gerade im ländlichen Raum heftig kritisiert und muss geändert werden. Der Gipfel ist aber die Verweigerungshaltung des Jagdverbandes bei der Fallenjagd. Die Jagd ist schließlich zu 95 Prozent ein Hobby und darf deshalb in keiner Weise zur Gefährdung von Kindern und Haustieren führen. Und darum brauchen wir hier eindeutige und strikte Regeln, die Unfälle mit den gefährlichen Fallen von vornherein ausschließen.“ Aus Sicht von Norwich Rüße zeigen allein diese wenigen Beispiele, wie wichtig eine grundlegende Reform des Landesjagdrechts ist.
„Wir haben einen langen Dialogprozess zur Reform eingeleitet, an dem alle betroffenen Verbände beteiligt werden und ihre Vorstellungen äußern können. Und ich habe in Gesprächen auch mit Jägern im Kreis Steinfurt wahrgenommen, dass die Probleme an der Basis sehr wohl gesehen werden. Dass jetzt die Funktionäre von Landesjagdverband und Kreisjägerschaft jegliche Veränderungen verweigern, wirft ein schlechtes Licht auf sie. Dass sie jetzt aber nicht einmal davor zurückschrecken, sogar über ein Unternehmen wie die Gothaer Versicherung Spendengelder für eine Kampagne gegen die Jagdrechtsnovelle einzuwerben, lässt mich schon grundsätzlich am Politikverständnis dieses Lobbyverbandes zweifeln (s. Anlage). Wir werden aber unbeirrt von diesen überflüssigen Störfeuern weiter den Kontakt zu allen Beteiligten suchen und stehen für die notwendige Reform des Jagdrechts. Ich kann die Jägerschaft nur dringend auffordern, den Kriegspfad zu verlassen und sich wieder konstruktiv wie andere Verbände auch bei der Jagdrechtsreform einzubringen. Aus unserer Sicht ist dies eigentlich auch im Interesse der Jäger, weil mittelfristig nur dadurch die gesellschaftliche Akzeptanz der Jagd gesichert werden kann“, so Norwich Rüße abschließend.

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