Industrie 4.0 – Ein Besuch bei der Fa. NFT in Ibbenbüren

besuch_rtf_1Heute habe ich das Unternehmen NFT in Ibbenbüren im Rahmen eines „Ausschwärmtags“ unserer Landtagsfraktion NRW besucht. Schwerpunkt ist dort die Automatisierung von Anlagensteuerungen. Es war richtig spannend zu sehen, wie in der Firma Industrie 4.0 umgesetzt wird.Eine besondere Kompetenz dieses Unternehmens besteht, wie Geschäftsführer Frank Haacks erläuterte, in der „virtuellen Inbetriebnahme“ von Produktionsanlagen bei gleichzeitiger Einarbeitung der zukünftigen Betreiber. Anstatt direkt beim Auftraggeber die Technik einzubauen und zu beproben, arbeitet man zunächst in Ibbenbüren am Computermodell und probiert neue Steuerungstechnik virtuell aus. Diese Methode bringt vor allem Zeitersparnis bis zur Inbetriebnahme und folglich einen früheren Produktionsbeginn. Aber auch für die Mitarbeiter von NFT ist dieser Arbeitsprozess von Vorteil. Anstatt in lärmenden Maschinenhallen herumzutüfteln, „probieren“ sie neue Anlagen am PC aus.Um ihre hochqualifizierten Fachkräfte dauerhaft zu binden, müssen auch Mittelständler wie NFT Familienfreundlichkeit bieten können, machte Herr Haacks deutlich. Dazu gehört für ihn auch die Ermöglichung von Heimarbeitsplätzen. Dies wird von NFT aktiv unterstützt. Geschäftsführer Haacks sieht jedoch dabei ein entscheidendes Hindernis. Es reiche nämlich nicht aus, dass das Unternehmen an seinem Standort im Gewerbegebiet an das Glasfasernetz angeschlossen sei. Vielmehr müsse das schnelle Internet auch flächendeckend vorhanden sein, da es ansonsten nicht möglich sei die anfallenden großen Datenmengen zeitnah zwischen Unternehmensstandort und Heimarbeitsplatz hin und her zu schicken. Damit zeigt sich, dass wir die Breitbandversorgung eigentlich unter den Begriff der Daseinsvorsorge fassen müssen, genauso wie früher den Telefonanschluss. Und genauso, wie dieser in den 60er Jahren eine Selbstverständlichkeit wurde, muss ein leistungsfähiger Internetanschluss für alle Haushalte zum Standard werden, damit solche Beschäftigungsverhältnisse wie bei der Firma NFT überhaupt möglich sind.

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Franz-Josef Gude (Grüne Ibbenbüren), Norwich Rüße, Frank Haacks (Geschäftsführer NFT), Prof. Bodo Risch (IHK Münster)  (v.l.n.r.)

Vor dem Hintergrund der Schließung des Kohlebergwerks Ibbenbüren im Jahre 2018 finde ich es wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Münsterland die schwere Textilkrise ohne Hilfe von außen bewältigt habe. Damals wurde der Grundstein gelegt für eine vielfältige, stabile und innovative Industriestruktur. Innovative Unternehmen wie NFT leisten schon jetzt einen entscheidenden Beitrag, dass auch der Strukturwandel in der Bergbauregion Ibbenbüren erfolgreich überwunden werden kann!

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